Bei der Akne handelt es sich um eine Erkrankung der Talgdrüsen und muss behandelt werden. Die gewöhnliche Akne, auch Akne vulgaris genannt, ist eine Erkrankung, die bei Jugendlichen zu den häufigsten Hautkrankheiten zählt. In der Pubertät, meist hormonell bedingt, kommt es zu einer vermehrten Talgproduktion und zu einer Verhornung der Talgdrüsenausführungsgänge. Dies äußert sich in schnell fettenden Haaren, glänzender Hautoberfläche und später in den berühmten „Pickeln“. Sie entsteht nicht aufgrund fehlerhafter Hygiene, sondern aufgrund der hormonellen Stimulation der Talgdrüsen in der Pubertät. Meist um das 25. Lebensjahr lässt die Ausprägung der Akne von allein nach.
Bei schwereren Formen der Akne vulgaris kommt es zusätzlich zu entzündeten Knoten die Bildung von Aknenarben. Es werden drei verschiedene Grade der Akne unterschieden:
1. nur Mitesser
2. Mitesser, entzündete Knötchen und eitergefüllte Bläschen
3. zusätzlich entzündete Knoten, Narben und Fisteln
Die Erkrankung beginnt mit vermehrter Talgproduktion, wobei der Talg nicht auf die Haut komplett aus den Talgdrüsen abfließen kann, sondern sich unter der Hautoberfläche ansammelt. Das kann z. B. durch mikroskopisch kleine Hornhautpartikel der obersten Hautschicht geschehen. Jetzt gelangt der produzierte Talg nicht mehr an die Hautoberfläche. Der Mitesser ist entstanden.
Die Farbe der Mitesser entsteht nicht, weil jemand unreine Haut hat, oder sich nicht wäscht. Die schwarzen Punkte auf der Haut entstehen durch die Farbe der verdichteten Hornlamellen der obersten Hautschicht.
Im weiteren Verlauf kommt es häufig zu Eiterpusteln. Durch bakterielle Besiedlung kommt es zum Anschwellen, so dass Knötchen sichtbar werden und manchmal zu Pusteln (="Eiterbläschen)" einschmelzen. Selten bilden sich auch tiefliegende schmerzhafte Knoten, die dann vernarben können.
Akneartige Veränderungen betreffen insbesondere solche Hautpartien, die viele Talgdrüsen aufweisen, also Gesicht, Rücken und Brust. Gelegentlich treten auch an ungewöhnlichen Stellen Akneherde auf, z.B. in der Leiste oder den Achseln (Akne inversa).
Bis heute sind nicht alle chemischen Reaktionen, die im Zusammenhang mit der Akne im Körper vorgehen, eindeutig geklärt. Offensichtlich ist, dass Akne besonders dort vorkommt, wo sich große Talgdrüsen mit kleinen Härchen befinden. Die daraus entstehenden Mitesser entzünden sich, weil eine Reizung des umgebenden Gewebes stattfindet. Diese Reizung wird durch freie Fettsäuren hervorgerufen, die durch Wirkstoffe, die von bestimmten Bakterien freigesetzt werden, entstehen. Diese Bakterien (besonders Corynebacterium acnes) befinden sich im Hauttalg.
Akne ist keine Nahrungsmittelallergie, auch wenn manche Jugendlich berichten, dass sich ihre Akne nach dem Genuss von Schokolade oder fettigen, gewürzten Speisen verschlechtert.
Eine wichtige Ursache für Akne ist das männliche Hormon Testosteron (Androgene ist ein Sammelbegriff für männliche Geschlechtshormone). Unter dem Einfluss dieses Hormons ist die Talgproduktion erhöht. In der Pubertät wird Testosteron bei Jungen und Mädchen vermehrt gebildet. Als Folge davon steigt auch die Talgproduktion. Aber nicht nur der Blutspiegel von Testosteron ist ausschlaggebend, sondern auch das Verhältnis von Testosteron zu weiblichen Geschlechtshormonen.
Wichtig ist es zu wissen, dass Frauen auch immer einige männliche Hormone bilden und Männer immer auch weibliche Hormone. Durch das Überschießen der Testosteronproduktion wird auch deutlich, warum Männer häufig sehr viel stärker unter Akne leiden, als Frauen.
Die Hirnanhangsdrüse steuert und kontrolliert die gesamte Hormonausschüttung im Körper. In der Pubertät veranlasst sie die Eierstöcke und Hoden zur vermehrten Produktion von Hormonen. Das geschieht, aber in der Umstellungszeit nicht immer "genau nach Plan". Mal werden zu viel und mal zu wenig Hormone ausgeschüttet. Mit diesen Hormonschwankungen, die sich nicht nur auf die Geschlechtshormone beziehen, erklären sich auch die Stimmungsveränderungen, die Hochs und Tiefs in der Pubertät, die bei jedem Menschen vorkommen. Viele Mädchen beobachten auch eine zyklusabhängige Schwankung der Intensität ihrer Akne.
Die Behandlung der Akne richtet sich nach dem Grad der Ausprägung und dem Hauttyp. Wenn Pusteln im Vordergrund stehen, muss eine stärker antibakteriell ausgerichtete Therapie erfolgen, bei Mitessern ist die Reduktion der Talgproduktion und Beseitigung des Talgabflusshindernisses vorrangig. Hierbei helfen spezielle medizinische Cremes, aber auch Tabletten und ggf. zusätzlich eine Ausreinigung der Haut (physikalisch-manuelle Aknetherapie). Weiterhin sind niedrig dosierte UV Bestrahlungen und Behandlungen mit dem gepulsten Farbstofflaser erfolgversprechend.